2005
Am 4.4.2005 und am 27.5.2005 unterzeichnen Pfleiderer und das LRA Rastatt ein einvernehmliche Vereinbarung über die durchzuführenden Sanierungsmaßnahmen auf dem Pfleiderer Gelände. Das LRA übernimmt dabei die Vorschläge des von Pfleiderer beauftragten Ingenieurbüros Arcadis. Die Vereinbarung wird am 17.10.2005 rechtswirksam. Die Stadt Gernsbach war an dem förmlichen Verfahren nicht einbezogen.
Gemeinsame Vereinbarung sieht Bodenversiegelung, Abpumpen des Grundwassers durch 3 Brunnen und Verschluss des Geländes vor. Weitere Maßnahmen nicht notwendig.
Am 18.4.2005 beschließt der Gemeinderat der Stadt Gernsbach die Aufstellung eines Bebauungsplanes.
2005
ARCADIS übermittelt Pfleiderer am 28.2.2005 den Sanierungsplan.
Im Ergebnis wird eine hochgradige Schadstoffbelastung von Boden und Grundwasser mit Quecksilber, Arsen, Steinteeröl, PAK, PCB, BTEX, u.a. festgestellt, deren Werte bis zum Hundertfachen von den Prüfwerten abweichen.
Das von Pfleiderer beauftrage Ingenieurbüro sieht für die Sanierung des Bodens keine Veranlassung, weil der Boden für die Öffentlichkeit keine Gefahr darstellt, da er durch Bebauung und Betonasphalt versiegelt sei. Arcadis regt an, das Gelände zusätzlich noch zu verschließen. Unter dieser Maßgabe wäre die Gefahren abwehr gewährleistet. Allerdings wären nach einer Entsiegelung entsprechende Sanierungsmaßnahmen zu veranlassen.
In Sachen Grundwasserschutz wird eine Wasseraufbereitung vorgeschlagen. 3 Grundwasserbrunnen sollen das vergiftete Grundwasser einer Wasseraufbereitungsanlage zuführen. Eine weitergehende Bodensanierung könne nicht gefordert werden, weil ansonsten in den Produktionsbetrieb eingegriffen werden würde. Mit diesen Maßnahmen sei der Gefahren abwehr genüge getan.
2004
Einstellung der Produktion.
Pfleiderer schließt mit Lidl und Edeka im Jahr 2004 einen Options-Kaufvertrag ab. Das Gelände soll mit Lebensmittelmärkten bebaut werden.
1998 – 2004
In Absprache mit dem LRA Rastatt beauftragt die Firma Pfleiderer Ingenieurbüros mit Historischen Erkundungen, Gefahrverdachtserkunden und Untersuchungen auf dem Gelände. Die ARCADIS Consult GmbH wird von Pfleiderer 2003 mit der Sanierungsuntersuchung und Erstellung eines Sanierungsplanes beauftragt.
1998
Veranlasst durch das BBodSchG überprüft das Landratsamt Rastatt im Landkreis die Gemarkung auf in Frage kommende Verunreinigungen. Bezüglich des Pfleiderer Geländes erhärtet sich der Verdacht der Boden- und Gewässerverunreinigung.
1998
Inkrafttreten des Bundes-Bodenschutzgesetzes (BBodSchG).
In der Vergangenheit ruhte das Augenmerk der Umwelschutzpolitik auf den Umweltmedien Luft und Wasser. Saurer Regen, Chemieunfälle und Umweltskandale waren Anlaß den Bodenschutz stärker zu gewichten. Das BBodSchG soll den Boden als Lebensgrundlage und Lebensraum für Mensch, Tier, Pflanzen und Bodenorganismen schützen und erhalten.
1986
Aufgabe der Holzbehandlung. Es werden am Standort nur noch Betonschwellen produziert.
1952 – 1976
Der Standort erfährt größere Umbaumaßnahmen. Beim Standortumbau zu einem Betonschwellenwerk werden größere Erdbewegungen vorgenommen. Hierbei werden die Schadstoffe über das gesamte Grundstück verteilt.
1952
Etwa um diesen Zeitpunkt wurde die Holzimprägnierung an diesem Standort aufgegeben. Bis 1986 wurde Holz auf andere Weise behandelt.
1858
Nutzung des Geländes durch Katz & Klumpp OHG als Sägewerk und Imprägnierung von Holzprodukten wie z.B. Telegrafenmasten, Rebphählen, Leitungsmasten und Eisenbahnschwellen. Die Imprägnierung erfolgt mit Quecksilbersublimat und später auch mit Steinkohlenteeröl und mit Arsenhaltigen Salzen. Unter anderem wurden die Verfahren nach Kyan (Quecksilber II-Chlorid) und nach Rüpius (Steinkohlenteeröl) angewandt.